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Ehemaliges Bahnschwellenwerk Kirchseeon

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Im Ortsbereich von Kirchseeon war ab etwa 1869 bis 1956 ein Bahnschwellenwerk zur Imprägnierung von Eisenbahnschwellen betrieben worden. Letzter Betreiber war die Deutsche Bundesbahn.
Zum Imprägnieren wurden aus heutiger Sicht umweltgefährdende Stoffe wie z. B. Teeröle, Quecksilber- und andere Schwermetallsalze sowie Arsen eingesetzt. Das hat zu weitreichenden Boden- und Grundwasserbelastungen geführt.
Im Jahr 1990 sind diese Belastungen erstmalig bekannt geworden, weil für das Gebiet südlich der Bahngleise ein Bebauungsplan aufgestellt werden sollte.
Nach langjährigen Verhandlungen und Rechtsstreitigkeiten mit der Bahn wurde schließlich am 02.02.2001 im Landratsamt Ebersberg der öffentlich-rechtliche Vertrag zur Sanierung des ehemaligen Bahnschwellenwerks unterzeichnet.
Seither wurden umfangreiche Sanierungsuntersuchungen durchgeführt und Sanierungspläne für die einzelnen Schadenszentren (ehemalige nördliche und südliche Imprägnieranlagen und ehemalige Kyananlage) beim Landratsamt Ebersberg vorgelegt.
Im September 2005 wurde mit der Sanierung des teerölverunreinigten Grundwasserabstroms aus der ehemaligen südlichen Imprägnieranlage begonnen. Hierfür wurde eine Halle mit einer Grundwasserreinigungsanlage errichtet. Bis Ende Februar 2022 wurden neben der eigentlichen Grundwasserreinigung noch zusätzlich ca. 12,31 Tonnen an reinem Teeröl aus dem Untergrund abgesaugt. Das Gesamtfördervolumen beträgt seit 2005 etwa 3.586.711 m³ Grundwasser. 

Im März 2007 wurde vom Landratsamt Ebersberg der Sanierungsplan für die ehemalige nördliche Imprägnieranlage und die ehemalige Kyananlage genehmigt. Dieser Plan ist bereits umgesetzt und die Sanierung läuft. Bis Ende Februar 2022 wurden hier bereits ca. 8,9 kg Quecksilber aus dem Grundwasser abgereinigt.

Der weitere Betrieb der Sanierung aller Schadenszentren wurde im September 2017 in einem Sanierungsvertrag geregelt. 

Wasserrecht, Staatliches Abfallrecht, Immissionsschutz

Eichthalstraße 5
85560 Ebersberg Kartenansicht